Entspannt im Märchenwald auf Teneriffa

Wie Du Deinen Geist beim Spazierengehen beruhigen kannst

Wenn Du an Meditation denkst, was kommt Dir da in den Sinn? Stellst Du Dir vor, Du sitzt dafür ganz still und unbeweglich für Stunden auf einem Yogakissen im Lotossitz?

Das kann anders gehen! Auch achtsames Gehen beruhigt Deinen Geist und Deine Gedanken. Wie das genau geht, das möchte ich Dir am Beispiel des Lorbeerwaldes im Anaga Gebirge auf Teneriffa zeigen. Dieser Märchenwald war für mich ein absolutes Highlight während meines Urlaubs auf Teneriffa und ein sehr schöner Ausflugstipp.

Meditatives Gehen - der Weg ist das Ziel

Während des Tages gehst Du sicherlich häufig. An manchen Tagen sind es mehr als 10.000 Schritte, an anderen Tagen weniger. Doch wie oft nimmst Du dies ganz bewusst wahr? Denn normalerweise hast Du immer ein Ziel vor Augen: der Supermarkt, die Straßenbahnhaltestelle, Dein Arbeitsplatz, die Küche, das Café. Du bist dann mit den Gedanken während des Gehens schon am Ziel. Beim achtsamen Gehen geht es jedoch darum, Deine Achtsamkeit auf den jeweiligen Moment zu lenken und mit allen Sinnen im Hier und Jetzt zu sein. Mehr zum Thema Achtsamkeit kannst Du hier lesen: Achtsamkeit

Mit dieser Entspannungsübung, dem meditativen Gehen, kommst Du mehr zu Deiner inneren Mitte, kannst abschalten und kommst zur Ruhe. Ein toller Nebeneffekt ist, dass Du Deine Umgebung viel intensiver wahrnimmst und mehr Dinge entdecken kannst. Bei einem Spaziergang, mit Deinen Gedanken bei Deiner langen To-do-Liste, entgehen Dir sonst die schönen Blumen am Wegesrand, das Summen der Bienen oder die Sonnenstrahlen auf Deiner Haut. Denn die Aufmerksamkeit auf das Gehen zu lenken und den jetzigen Moment, sorgt für Klarheit und Entspannung, damit Du Kraft tanken kannst für Deine Aufgaben.

So geht meditatives und bewusstes Gehen

Ich möchte beim achtsamen Gehen zwei verschiedene Arten unterscheiden:

1. achtsames Gehen mit dem Fokus nur auf das Gehen

2. bewusstes Gehen mit allen Sinnen

Beim achtsamen Gehen begleitet Dich Dein ruhiger Atem. Nimm zuerst Deinen Atem wahr. Fühle den Kontakt Deiner Füße mit dem Boden und gehe dann los. Schritt für Schritt - Atemzug für Atemzug. Niemand braucht mitzubekommen, dass Du übst. Vielleicht gehst Du langsamer als sonst, weil Du Dich ausschließlich auf das Gehen konzentrierst. Probiere auch einmal den Unterschied, wenn Du in Schuhen, Socken oder barfuß läufst.

Beim bewussten Gehen öffnest Du Deine Sinne für Deine Umgebung. Du kannst diese Art von Wandern oder Spazierengehen überall praktizieren - sei es bei Dir in der Nachbarschaft, im Park, im Wald oder auch z.B. im Lorbeerwald auf Teneriffa. Es geht darum, mit Deinen Gedanken im Hier und Jetzt zu sein und Deine Umgebung mit all Deinen Sinnen zu erleben.

Indem Du Dich auf Deine Umgebung konzentrierst und Dich fragst, was Du hören, schmecken, fühlen, sehen und riechen kannst, wirst Du eine Verbindung zu Deiner Umwelt aufbauen und eine erstaunliche Fülle an Erfahrungen machen. Du wirst Dinge bemerken, die Dir vorher vielleicht entgangen sind und Du wirst lernen, die kleinen Dinge im Leben zu schätzen.

Stell Dir vor, wie es wäre, den Gesang der Vögel, das Rauschen der Blätter, das Summen der Insekten oder den Geruch von frischer Erde oder Blumen intensiv beim Gehen zu erleben. Oder wie wäre es, den Geschmack von frischen Früchten oder das Gefühl von weichem Moos unter Deinen Füßen zu spüren? Wenn Du Dich darauf einlässt, wirst Du sicherlich eine neue Dimension des Wanderns und Spazierengehens erleben.

Ich lade Dich herzlich ein, Dich auf dieses Abenteuer einzulassen und Deine Sinne zu öffnen, während Du die Schönheit Deiner Umgebung entdeckst. Du wirst erstaunt sein, wie viel Du dabei über Dich selbst und Deine Umwelt lernen wirst. Also, worauf wartest Du noch? Schnapp Dir Deine Wanderschuhe und geh raus in die Natur!

Frage Dich:

• Was kann ich hören?

• Was kann ich schmecken?

• Was kann ich fühlen?

• Was kann ich sehen?

• Was kann ich riechen?

Im Märchenwald im Anage Gebirge könnte dies z.B. sein:

• Ich höre das Summen der Bienen, das Zwitschern der Vögel und in weiter Ferne die Stimmen anderer Wanderer.
  

• Ich schmecke beim Bergaufwandern das Salz auf meiner Haut.
  

• Ich fühle das weiche Moos auf den Ästen oder die Sonne auf meiner Haut.
  

• Ich sehe ganz viele Schattierungen von grün.
  

• Ich rieche die Frische des Waldes nach einem Regenschauer.

Gehen mit allen Sinnen im Lorbeerwald Teneriffas

Wie bereits oben erwähnt, kannst Du achtsames und bewusstes Gehen überall praktizieren: bei Dir zu Hause im Wohnzimmer, auf der Straße, im Wald oder auch im verwunschenen Lorbeerwald auf Teneriffa, den ich Dir hier vorstellen möchte:

Zuerst ein paar Fakten: Der Märchenwald liegt im Anaga-Gebirge im Norden Teneriffas. Der Landschaftspark Anaga ist 14.419 Hektar groß und seit 1987 spanischer Nationalpark. Startpunkt ist das Dörfchen Mirador Cruz del Carmen. Dort kannst Du auf dem Parkplatz parken oder direkt an der Straße, sollte der Parkplatz belegt sein. Am Parkplatz findest Du auch ein Besucherzentrum und ein kleines Café. Bevor Du auf einen der drei Wanderwege startest, gehe zuerst einmal ganz ans Ende des Parkplatzes. Dort erwartet Dich bei guter Sicht ein atemberaubender Blick auf Teneriffa und auf den Vulkan Teide:

Der Startpunkt des Wanderwegs der Sinne ist direkt am Parkplatz. Dort findest Du auch eine Übersichtstafel mit den Wanderwegen. Es gibt insgesamt 3 Wander-/Spazierwege mit einer Länge von 340m, 544m und 1272m. Der erste Weg verläuft fast eben und kann wunderbar mit Rollstuhl oder Kinderwagen begangen werden. Die Wege verlaufen auf einem alten Camino Real, der die Dörfer mit der Stadt La Laguna verband. Am Wegesrand findest Du Schilder, die Dich dazu ermuntern, die Umgebung mit all Deinen Sinnen zu erleben. Sei es durch Riechen, Sehen oder Ertasten. Natürlich kannst Du auch auf den Wanderwegen ein achtsames und meditatives Gehen praktizieren.

Besonders am Anfang der Wege war es bei unserem Besuch etwas voller, doch gegen Ende auf dem dritten Weg waren wir ganz alleine und konnten die Natur ganz für uns alleine genießen. Wir sind zuerst den Wanderweg 1 gegangen, danach den zweiten und dann den dritten. Das kann man super miteinander verbinden, denn verlaufen kann man sich dort nicht. Es gibt viele Hinweistafeln und Wegweiser. Den Aussichtsplatz mit einem Blick über ganz Santa Cruz kann ich Dir auch empfehlen.

Der Hinweg ist ziemlich einfach, da es die meiste Zeit bergab geht. Der Rückweg ist deshalb natürlich anstrengender, da es dann alles wieder bergauf geht. Doch gestaltest Du Deinen Rückweg angenehm langsam, kommst Du nicht aus der Puste und kannst ungewöhnliche Lichtpunkte im Lorbeerwald entdecken, Wurzeln anfassen, Farne entdecken und noch viel mehr. Lass Dich verzaubern von dieser unglaublichen Natur:

Tipp: Bring warme Kleidung mit, denn es kann windig und kühl werden, auch wenn es im Süden Teneriffas heiße 30 Grad hat. Im Vergleich zu den anderen Regionen Teneriffas ist es im Anaga Gebirge oft recht feucht und es regnet häufiger. Je nach Wetterlage ziehen dann Wolken durch das Gebirge und lassen den Märchenwald noch mystischer wirken. Bei unserem Besuch schien jedoch die Sonne. Sollte es vor Deinem Besuch geregnet haben, dann sind Teile des Weges rutschig und matschig, deshalb empfehle ich Dir festes Schuhwerk.

Egal, ob im Alltag oder Urlaub: Beim achtsamen und bewussten Gehen, Wandern oder Spazierengehen kannst Du Deine volle Wahrnehmung auf Deinen Körper bringen und somit mehr Gelassenheit, Ruhe und Lebensfreude in Dein Leben einladen.

Hast Du es schon einmal ausprobiert? Teile Deine Erfahrung gerne mit uns und schreib es unten in die Kommentare.

Ich wünsche Dir viele entspannte Momente damit!

Deine Ulrike

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