So schaffst Du es, Deine Gedanken bei der Yoga Praxis abzuschalten

Fühlst Du Dich manchmal, als würden Deine Gedanken einfach nicht zur Ruhe kommen? Ob im Alltag, oder wenn Du eigentlich entspannen möchtest – zum Beispiel in Deiner Yoga-Praxis oder während der Meditation. Grübeln gehört leider für viele Menschen eine große Herausforderung und gehört zum alltäglichen Stressmuster dazu.

Mit diesem Beitrag zeige ich Dir, wie Du Deine Gedanken während Deiner Yoga-Praxis effektiv abschalten und so mehr innere Ruhe für Dich gewinnen kannst. Hier findest Du praxiserprobte Methoden und Hilfsmittel, die Dir dabei helfen, während Deiner Yoga-Praxis oder Meditation Deinen Fokus wieder auf Dich zu lenken.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Warum Gedanken abschalten eine Herausforderung ist

  2. Achtsamkeit als Basis: Körperwahrnehmung und Bodyscan

  3. Der Atem als Anker, mit diesen 3 bewährten Atemmethoden

  4. Gedanken beobachten statt festhalten und den Fokus neu lenken

  5. Meine Empfehlung für Deine Auszeit

Warum Gedanken abschalten eine Herausforderung ist

Vielleicht kennst Du das: Ich sage Dir jetzt, "Denke bitte nicht an einen rosaroten Elefanten!" Und was passiert? Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass genau dieser rosa Elefant sofort vor Deinem inneren Auge erscheint. Das liegt daran, dass unser Gehirn Verneinungen und Negativ-Formulierungen nicht direkt umwandeln kann. Aus "nicht denken" wird oft "denken", und schon haben wir genau das Gegenteil dessen erreicht, was wir wollten.

 
In diesem Bild siehst du einen rosa Elefanten, der sagt: Denke jetzt bitte nicht an mich!
 

Genau dieses Prinzip erleben viele von uns, wenn wir versuchen, unsere Gedanken zu stoppen.

In meinen Yin Yoga Kursen und auch in meinen Coachings werde ich öfter mal gefragt: „Was kann ich tun, damit sich mein Gedankenkarussell nicht immer dreht, während ich meditiere oder Yoga mache?“

Auch mich hat diese Frage lange beschäftigt. Ich kann das absolut nachvollziehen. Am Anfang meiner Yin Yoga Praxis lag ich äußerlich entspannt da, die Augen geschlossen. Doch innerlich schrieb ich die Einkaufsliste, plante das Abendessen oder formulierte den nächsten Instagram Post. Ich bin froh, dass sich das bei mir verändert hat. Jeder Tag ist natürlich anders und nicht immer gelingt es mir, abzuschalten. Das habe ich akzeptieren gelernt. Denn die Erholung und das entspannte Gefühl nach meiner Yin Yoga Praxis, bei der ich mit meinen Gedanken im Hier und Jetzt bin und sie nicht abschweifen, ist einfach wundervoll. 

Es ist wichtig zu verstehen: Das Ziel ist nicht, gar nichts mehr zu denken. Das ist unmöglich. Es geht vielmehr darum, Deinen Fokus bewusst auf den gegenwärtigen Moment zu lenken und zu lernen, mit aufkommenden Gedanken umzugehen.

Achtsamkeit als Basis: Körperwahrnehmung und Bodyscan

Ein wunderbarer Ansatz, um Deine Gedanken zu beruhigen, ist die Achtsamkeit. Sie hilft Dir, ganz im Hier und Jetzt anzukommen.

Nimm bewusst wahr: Spüre, wie Du auf dem Boden liegst, was Du im Moment hören kannst, was Du riechen kannst, wie sich die Matte anfühlt, auf der Du liegst. Es geht darum, Deine Sinne bewusst einzusetzen.

Der Bodyscan: Diese Achtsamkeit kannst Du wunderbar durch einen Bodyscan vertiefen. Stelle Dir vor, Du scannst Deinen Körper ab. Wandere in Gedanken von den Füßen aufwärts bis zum Kopf. Du kannst dabei ganz grob vorgehen (Füße, rechtes Bein, linkes Bein, Oberkörpervorderseite, Rücken) oder sehr detailliert (rechter großer Zeh, zweiter Zeh oder Wimpernkranz oben, Wimpernkranz unten). Versuche dabei, in jeden einzelnen Körperteil hineinzuspüren.

 
rosa blumen mit spruch: Gehirn, ein Organ mit dem wir denken, dass wir denken
 

Der Atem als Anker mit diesen 3 bewährten Atemmethoden

Dein Atem ist Dein treuester Begleiter. Er ist immer da und damit eine fantastische Methode, um lästige Gedanken loszulassen und Dich zu fokussieren. Probiere aus, welche Methode Dich am meisten anspricht:

Methode 1: Atembeobachtung

Konzentriere Dich einfach auf Deinen Atem. Beobachte, wie Du einatmest und ausatmest. Versuche nicht, etwas zu verändern oder zu bewerten. Spüre, wo Du Deinen Atem am deutlichsten wahrnimmst.

Methode 2: Atemlenkung

Auch hier liegt der Fokus auf Deinem Atem. Stell Dir vor, wie Du Deinen Atem durch den ganzen Körper senden kannst. Beim Einatmen fließt der Atem von den Zehenspitzen bis zum Kopf, beim Ausatmen wieder zurück vom Kopf bis zu den Zehen. Du kannst den Atem auch gezielt zu einer bestimmten Körperregion lenken, zum Beispiel in eine Verspannung im Nacken.

Methode 3: Bewusste Bauchatmung

Die tiefe und bewusste Bauchatmung hilft enorm beim Entspannen. Lege am Anfang Deine Hände auf den Bauch, um die Bewegung der Bauchdecke besser zu fühlen. Atme bewusst tief ein – Deine Bauchdecke hebt sich dabei. Beim Ausatmen senkt sie sich wieder.

Wichtig: Egal welche Methode Du ausprobierst, wenn Du bemerkst, dass Gedanken Dich ablenken, bring Deine Konzentration einfach wieder zu Deinem Atem zurück.

 
Auf diesem Bild siehst du eine Frau, die Yinyoga macht und den Spruch: So ist Schluss mit Grübeln während deiner YinYoga Praxis
 

Gedanken beobachten statt festhalten und den Fokus neu lenken

Erinnerst Du Dich an den rosaroten Elefanten? Gedanken sind wie diese Bilder in Deinem Kopf: Sie kommen und gehen. Du kannst sie nicht festhalten oder greifen; sie tauchen auf und verschwinden wieder. Das geschieht unwillkürlich. Die gute Nachricht ist aber: Du kannst beeinflussen, worauf Du Deinen Fokus lenkst.

Entscheidest Du Dich, der Geschichte mit dem Elefanten weiter zu folgen und Dich von diesem Gedankenstrom mitreißen zu lassen? Oder entscheidest Du Dich bewusst dafür, der Betrachter zu sein und ganz im Hier und Jetzt anzukommen? Du kannst Deine Gedanken als Zuschauer beobachten und sie so vorüberziehen lassen, wodurch Du Abstand gewinnst.

Hier sind ein paar bildliche Methoden, die Dir dabei helfen können:

Methode 1: Wolken

Nimm einen Gedanken wahr, der aufkommt. Registriere ihn und stelle Dir vor, dieser Gedanke zieht wie eine Wolke am Himmel einfach weiter, ohne dass Du Dich darum kümmern musst. So kannst Du mit allen aufkommenden Gedanken verfahren.

Methode 2: Luftballons

Stelle Dir Deine Gedanken wie Luftballons vor. Du registrierst Deinen Gedanken, schaust ihn Dir kurz an, lässt ihn los und er schwebt wie ein Luftballon von Dir weg Richtung Himmel.

Methode 3: Stoppschild

Was, wenn quälende Gedanken Achterbahn fahren und Du Dich ihnen ausgeliefert fühlst? Versuche nicht zu denken: "Ich muss aufhören, daran zu denken!" – denn dann sind wir wieder beim rosaroten Elefanten. Stelle Dir stattdessen ein ganz großes, rotes Stoppschild vor, das plötzlich vor dem Gedanken auftaucht und ihn nicht zu Dir durchlässt.

 
 
 
 
 

Meine Empfehlung für Deine Auszeit

Möchtest Du noch tiefer in die Praxis eintauchen, zur Ruhe kommen und neue Energie tanken, um Deinen herausfordernden Alltag gelassener zu meistern? Dann lade ich Dich herzlich zu meinem Videokurs "Yin Yoga & Relax" ein. Hier kannst Du wohltuendes und sanftes Yoga praktizieren und Dir diese wertvolle Auszeit bewusst schenken.

Bist Du dabei? Hier findest Du alle Informationen zum Kurs:

Gedanken abschalten ist erlernbar

Du siehst: Es ist absolut möglich, Deine Gedanken zu beruhigen und innere Ruhe zu finden. Es geht nicht darum, gar nichts mehr zu denken, sondern darum, Deinen Fokus bewusst zu lenken und Gedanken vorbeiziehen zu lassen. Mit Achtsamkeit, dem bewussten Einsatz Deines Atems und der Fähigkeit, Gedanken als Beobachter zu sehen, kannst Du Dein Gedankenkarussell effektiv anhalten. Nimm Dir die Zeit, sei liebevoll mit Dir und beginne noch heute mit einer der vorgestellten Methoden. Du wirst merken, wie sich Dein Gefühl der Entspannung vertieft.

Ich wünsche Dir eine entspannte Zeit ohne viel Grübelei!

Deine Ulrike