Selbstfürsorge im Alltag

Was bedeutet Selbstfürsorge für Dich? Für mich persönlich bedeutet es: Liebevoll auf meine eigenen Bedürfnisse eingehen.

Was meine ich damit? Mit Selbstfürsorge finde ich heraus, was ich brauche und erfülle dieses Bedürfnis. Ein ganz einfaches Beispiel: Wenn es mir kalt ist, ziehe ich eine warme Strickjacke an. Fühle ich mich gestresst, atme ich tief durch und schaue, wie sich in diesem Moment der Stress reduzieren lässt.

Aufgrund der täglichen Pflichten verlieren wir leider oft den Blick dafür, was Körper und Seele brauchen und sich wünschen. 

Das Wort Selbstfürsorge ist heutzutage in aller Munde. Vielleicht kommt Dir gleich in den Sinn: Selbstfürsorge ist doch egoistisch! Ich sage jedoch: Selbstfürsorge ist Deine Empathie anderen gegenüber - sie lässt Dich ihnen mit Freundlichkeit, Offenheit und Akzeptanz begegnen. Denn nur, wenn Du Dich gut um Dich selbst sorgst, kannst Du auch für andere sorgen. 

Wer keine Zeit für seine Gesundheit hat, wird später viel Zeit für seine Krankheiten brauchen.
— Sebastian Kneipp

In diesem Blogartikel erfährst Du, was Selbstfürsorge bedeutet, wie Du Dich besser um Dich kümmern kannst, einfache Übungen und Ideen für Deine Selbstfürsorge im Alltag und noch viel mehr.

Was bedeutet Selbstfürsorge?

Bedürfnisse

Im Alltag auf Dich und Deine Bedürfnisse achten und liebevoll mit Dir umgehen.

Verantwortung

Verantwortung tragen, dass es Dir gut geht. Als Kinder haben unsere Eltern diese Aufgabe für uns übernommen. Doch als Erwachsene müssen wir uns selbst darum kümmern und auf unsere Bedürfnisse achten.

Fürsorge

Selbstfürsorge setzt sich zusammen aus dem Wort „Fürsorge“ und „Selbst“. Unter Fürsorge versteht man das Bemühen um andere Menschen, dass es ihnen gut geht. Man kümmert sich, unterstützt. Bei der Selbstfürsorge geht es genau darum, nur für sich selbst.

kein Egoismus

Selbstfürsorge ist nicht gleichzusetzen mit Selbstverliebtheit oder sogar Egoismus. Nein, es geht darum, sich selbst nicht zu vergessen und auf sich acht zu geben. Oftmals wird das zu schnell vergessen, da alles andere wichtiger erscheint: das Projekt, Kollegen, Kunden, die Familie. Um all dies kann man sich auch kümmern - aber eben auch um sich selbst.


Daran erkennst Du einen Mangel an Selbstfürsorge

Bei mangelnder Selbstfürsorge denken viele an ein ungepflegtes Erscheinungsbild mit mangelnder Körperhygiene oder nachlässiger Kleidung. Doch ob jemand sich nicht genug um sich selbst kümmert, lässt sich nicht unbedingt direkt im Äußeren erkennen.

Anzeichen für keine Selbstfürsorge 

  • Du fühlst Dich erschöpft

  • Du bist antriebslos

  • Du fühlst Dich gereizt und unausgeglichen

  • Du isst zu wenig oder zu ungesund

  • Du bist unausgeschlafen

  • Du hast das Gefühl, zu kurz zu kommen

Wenn Du Dir diese Anzeichen anschaust, dann könnten dies auch Anzeichen für zu viel Stress sein. Deshalb kann ein Mangel an Selbstfürsorge auch zu Krankheit oder Burn-Out führen. Hier kannst Du Dir ein paar emotionale Anzeichen von Stress anschauen:

 
 


Selbstfürsorge zum Stressabbau

Unangenehmer Stress lässt sich auch mit den besten Maßnahmen zur Prävention leider nicht immer vermeiden.

Doch wie kann Selbstfürsorge Dir dabei helfen? Selbstfürsorge ist alles, was

  • Dir Freude macht und gut tut

  • Deine Entspannung fördert

  • In Dir das warme Gefühl des Wohlfühlens auslöst


Warum Selbstfürsorge? 

Nur wenn Du gut für Dich selbst sorgst, kannst Du auch gut für andere da sein.

Kennst Du das Sauerstoffmasken-Prinzip? Vor dem Start eines Flugzeugs werden die Sicherheitshinweise vorgetragen. Darin ist immer ein Satz enthalten, der in etwa so lautet: „Im Falle eines plötzlichen Druckverlustes in der Kabine legen Sie zuerst Ihre eigene Sauerstoffmaske an, bevor Sie anderen Mitreisenden und Kindern helfen.“ Und genauso kann man dies auch auf den Alltag übertragen: Nur wenn es Dir selbst gutgeht, kannst Du auch für andere da sein!

Ist das nicht eine schöne Vorstellung? Jeder ist unterwegs mit seiner eigenen Sauerstoffmaske. Bereit, anderen zu helfen und die eigenen Bedürfnisse trotzdem im Blick zu haben. Im Alltag kurz inne zu halten und zu prüfen, ob die Sauerstoffmaske noch gut sitzt. Denn nur dann gelingt es, für andere etwas Gutes zu tun und für sie da zu sein.

Selbstfürsorge bedeutet, jeden Tag gut auf Dich und Deine Bedürfnisse zu achten, während Dein Alltag ganz normal weiterläuft! 

 
Selbstfürsorge ist liebevoll mit sich selbst umgehen
 

Wie oft Selbstfürsorge?

Vielleicht denkst Du, Du hast keine Zeit für Selbstfürsorge. Aber Selbstfürsorge lässt sich in Deinen Alltag integrieren, ich würde sogar sagen, es ist ein MUSS im Alltag.

Sich täglich gut um sich selbst zu sorgen ist viel wichtiger, als zwei mal im Jahr eine längere Auszeit zu nehmen und in den Urlaub zu fahren. Natürlich trägt so ein Urlaub zur Erholung bei. Doch schau Dir eine Pflanze an. Damit sie gedeiht und blüht, mußt Du sie regelmäßig gießen. Machst Du dies nur zweimal im Jahr, geht sie sicher ein.

Sich um sich selbst zu kümmern bedeutet, dass Du bewusst die Entscheidung triffst, JA zu Dir und Deinen Bedürfnissen zu sagen.

Dieses JA zu Deinen Bedürfnissen sollte nicht nur darin bestehen, dass Du einmal die Woche Dich für eine Stunde in die Badewanne legst (was auch eine wundervolle Art von Entspannung sein kann). Ich finde, Du solltest es in Deinen Alltag integrieren und auf Deinen Körper hören. Wie oft signalisiert uns unser Körper ein Bedürfnis und wir haben es verlernt, darauf zu hören? Weil wir mit etwas anderem beschäftigt sind, die Anzeichen nicht richtig wahrnehmen oder die Zähne zusammenbeißen und weitermachen. Ein kleines Beispiel: Vielleicht sitzt Du an Deinem Schreibtisch und merkst nach einiger Zeit, dass Deine Nackenmuskulatur verspannt ist und der Rücken weh tut. Du willst diese Aufgabe aber noch unbedingt zu Ende führen und ignorierst die Signale Deines Körpers. 

Wie wäre es stattdessen, dass Du aufstehst, Dich reckst und streckst und vielleicht für 5 Minuten an die frische Luft gehst oder ein paar Übungen machst (in diesem Video findest Du ein paar Übungen)? Danach könntest Du sicherlich wieder besser und konzentrierter arbeiten und am Ende sogar viel produktiver sein.

Sei gut zu Dir selbst, wie Du auch gut zu anderen bist.

Selbstfürsorge ist leider nicht immer leicht. Im Gegenteil.. Im ersten Schritt bedeutet Selbstfürsorge zuerst einmal, einen achtsamen Blick für Dich und Deinen Körper zu entwickeln. Im zweiten Schritt dann zu schauen, was er braucht. Manchmal sind es auch elementare Grundbedürfnisse, wie z.B.: aufstehen und sich strecken oder genug zu trinken. Diese Bedürfnisse im lauten Alltagstrubel mitzubekommen, kann man leicht aus den Augen verlieren. Aber das, was sich im Kleinen zeigt, bringt auch etwas für das Große! Nimmst Du Dir im Alltag diese kleinen Inseln, dann hilft Dir dies, nicht in eine Stressfalle zu gelangen. Mit Selbstfürsorge entwickelst Du eine innere Haltung, ein Mitgefühl für Dich und Deine Bedürfnisse. Wenn Du es Dir wert bist, auf Dich und Deine Bedürfnisse zu achten, dann wirst Du nicht nur geistig und körperlich gesund bleiben, sondern auch glücklich und erfüllt sein.

Deshalb lass mich Dir diese Affirmation mit auf den Weg geben:

 
AffirmationSelbstfürsorge.jpg
 

Bevor ich Dir ein paar Anregungen gebe, wie Du Dich im Alltag gut um Dich kümmern kannst, möchte ich Dich aber noch auf Folgendes hinweisen: Selbstfürsorge ist nicht immer super schön und angenehmen, sondern ziemlich harte Arbeit. Sich aktiv damit auseinander zu setzen bedeutet auch, sich unangenehmen Dingen stellen zu müssen. Dieses JA zu Dir, kann auch manchmal ein NEIN zu etwas anderem sein. Denn wenn Du auf Dich achtest, dann heißt dies auch manchmal, Dich unangenehmen Dingen zu stellen. Dies könnte z.B. sein:

  • „Nein“ zu etwas zu sagen, ohne dass Du Dich selbstsüchtig fühlst

  • Dich von toxischen Freunden trennen, die Dir nicht gut tun

  • auch einmal Deine Meinung sagen

  • etwas auch einmal nicht tun, nur weil andere es von Dir erwarten

  • „Nein“ zu Gegenständen, die Dir ein schlechtes Gewissen bereiten (Körperwaage)

  • nur etwas zu machen, weil alle anderen es auch tun

  • zu viel Social Media (darüber kannst Du hier nachlesen: gesunder Umgang mit Medien)

Denn wenn Du JA sagst zu Deiner Selbstfürsorge, JA zu Deinem eigenen Wohlbefinden, dann heißt das auch manchmal NEIN zu etwas oder Jemanden zu sagen.

Inspirationen für die eigene Selbstfürsorge im Alltag

Wie sieht Deine Selbstfürsorge aus? Ich habe in meinem Kalender eine Liste, auf der ich all das eingetragen haben, was ich gerne tue und was mir gut tut. Wenn ich also bemerke, dass es wieder an der Zeit ist, mich um mich selbst zu kümmern, bringt mich ein Blick auf diese Liste sofort auf eine Idee. Falls Du etwas Inspiration brauchst, habe ich Dir ein paar Ideen für Deine Selfcare-Momente aufgelistet: 

  • Dankbarkeitstagebuch schreiben

  • mit Freunden (virtuell) treffen

  • Sport machen

  • Genug trinken

  • Stretching

  • Wolken beobachten

  • Massage

  • Yoga

  • Meditieren

  • gesunde und leckere Ernährung

  • genügend Schlaf

  • Aromabad (hier geht es zum passenden Blogartikel)

  • Lieblingsmusik hören

  • genussvoll eine Tasse Kaffee/Tee trinken

  • Powernap (Gründe für ein Powernap kannst Du hier nachlesen: Blogartikel)

  • in einer Decke eingekuschelt ein Buch lesen

  • Podcast/Hörbücher hören

  • Sterne beobachten

  • ätherische Öle diffusen

  • Kuchen backen (und genießen)

  • Entspannungsübungen (welche Entspannungsmethode die richtige für Dich ist, erfährst Du hier: Test)

Was fällt Dir noch ein? Schreib es gerne in die Kommentare, dann können wir eine tolle lange Selbstfürsorge-Liste erstellen.

Los gehts! Take Action!

Beginne noch heute damit, Dich selbst zu lieben und Dich so wertzuschätzen und zu verwöhnen, wie Du auch die anderen Menschen in Deinem Leben verwöhnst. Sei genauso gut zu Dir selbst, wie Du auch gut zu anderen bist. Und das Wichtigste: Verschieb es nicht auf morgen, sondern beginne jetzt damit!

Mindset 

Du hast Dich jetzt entschieden, Dich besser um Dich selbst zu kümmern. Das finde ich super!! Auf einen Aspekt möchte ich dabei noch eingehen: Es ist viel wichtiger, wie Du etwas machst, als was und wie lange Du es machst. Wenn Du z.B. spazieren gehst und Deine Gedanken ständig bei Deiner To-Do-Liste sind, dann hat dies nur bedingt etwas mit Selbstfürsorge zu tun. Gehst Du aber spazieren, um Dir eine kleine Pause zu gönnen, die frische Luft zu genießen, die blühenden Bäume zu beobachten, dann ist dies ein hoher Akt der Selbstfürsorge. 

Bei allem, was Du tust: Gehe mitfühlend und liebevoll mit Dir um! Das ist in meinen Augen Selbstfürsorge! Und falls es am Anfang nicht gleich klappen sollte, bleibe dran. Du bist es Dir wert!

Denke an Deine Sauerstoffmaske (Du erinnerst Dich an das Sauerstoffmasken-Prinzip) und nutze sie, damit Du nicht nur Dir selbst etwas Gutes tun kannst, sondern auch Deine Lieben unterstützen kannst.

Wie sieht Dein heutiger Sauerstoffmasken-Moment aus?

Liebe Grüße

Ulrike

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